Spät aber zum doch erhielten wir die Bestätigung, dass wir, das Browning Team Austria, bei der Feeder Club Weltmeisterschaft in Loreo Italien am Canale Bianco an den Start gehen können. Umso intensiver gestalteten sich die Vorbereitungen. Köder mussten bestellt werden, Quartier organisiert und natürlich auch das Futter und zusätzliches Material wurde geordert. Danke an dieser Stelle nochmals an Zebco Europe, die mit ihrem großartigen Support, sofort liefern konnten.

Das Team bestand aus 6 Anglern:

  • Litschl Mario
  • Steyrer Andreas
  • Eberl Rafael
  • Füsselberger Harald
  • Arthur Csepei
  • Jürgen Fröschl

Als Coaches fuhren mit Schadenhofer Stefan und Kilian Füsselberger mit! Ploberger Stefan, Putz Philipp und Günther Adolf als zusätzliche Bankrunner.

 

 

Die ersten Informationen über das Austragungsgewässer schürten unsere Vorfreude noch mehr. Es sollte auf Skimmer und Brassen bis 1,5kg gehen. Bonusfische wie Karpfen und Meeräschen sind zu erwarten und auch der stachelige Katzenwels ist zahlreich vorhanden.

Kurz zum Gewässer, der Canale Bianco ist ein tidenabhängiger Kanal, der in der Nähe des Fluss Po verläuft. Die Gewässertiefe variierte von 3m bis 5m und die durchschnittliche Breite beträgt ca. 70m. Steile Ufer und Steinpackungen machen die Zugänglichkeit nicht gerade einfach, aber es ist alles in Allem eine faire Strecke, die ich so noch nicht gesehen habe.

 

Sonntagmorgen machten wir uns auf den Weg ins „sonnige“ Italien, der Roadtrip gestaltete sich für uns als sechsstündige non Stopp Autofahrt. Angekommen im Quartier, richteten wir uns so praktisch wie möglich ein. Die mitgebrachten Kühlschränke wurden aufgebaut, die Köder gepflegt, Kartonweise Futter verstaut und der Grill wurde befeuert.

Die Rollen jedes einzelnen Teammitglieds waren schnell gefunden, die einen pflegten die Köder, die anderen machten das Futter und der Rest kümmerte sich um das leibliche Wohl. Die Woche über funktionierte das sehr gut. Das schafft man nur als TEAM. Danke nochmal an meine Freunde dafür.

 

For fishing yourself, block baskets of 20gr. up to 40 gr. in the close range up to 30m were successful. We fired further distances with speed baskets and window feeders of 50 gr. up to 70 grams!

The rods used looked identical to all of us. Jens Koschnick Silverlite and World Champion rods for short range, Sphere and Xenos feeder rods for long range. Sphere and Black Viper reels with thin braided lines, plus standard pass-through rigs with thin Fluoro Carbon leaders complete the rig. Everything from the Browning range!

Die Trainingstage sahen für mich persönlich gesehen, sehr unterschiedlich aus. Gewichte von 2kg bis 8kg konnte ich fangen. Abgestimmt mit dem Team, testeten wir verschiedene Distanzen, Futterrythmen und natürlich fischten wir auch unterschiedliche Köder, sowohl im Futter als auch am Haken. Von Made und Pinkie, zum Wurm und bis hin zur Mückenlarvenangelei war alles dabei. Das zeigte sich dann auch deutlich in der Fischgröße bzw. Anzahl der Fische. Somit entwickelten wir nach 3 Trainingstagen einen konkreten Plan, den wir am Donnerstag final abstimmen wollten. Doch es kommt immer anders als man denkt. Der starke Wind, der die letzten Tage vom Meer her wehte, brachte sehr viel Salzwasser in den Kanal, was den Fischen so gar nicht schmeckte. Der Trainingstag war somit unbrauchbar. 

Genaues Loten war auch hier der Schlüssel zum Erfolg. Die Kante auf ca. 11m bis 17m musste man finden und sauber befischen. Weitere Bahnen auf ca. 25m bis 40m fand man dort, wo der Boden etwas härter ist, das merkt man daran, dass das 30gr. Lotblei über den Boden „hopste“ und nicht im weichen Untergrund stockte beim Ziehen. Aber da hat jeder so seine eigenen Tricks, um die für Ihn beste Bodenstruktur zu finden. Ein Tipp, nehmt Euch die Zeit zum Loten, es zahlt sich aus. 

Samstag, erster Bewerbstag! Unsere Coaches fuhren zur Ziehung, jeder einzelne Angler hatte seine Funktion und so war es sehr entspannt in den ersten Tag zu starten. Ich fischte Samstag nicht, und kümmerte ich mich mit Stefan im Sektor A um Mario, der den untersten Eckplatz A1 loste. Meine Aufgabe als Bankrunner bestand darin, das Geschehen in Marios Sektor zu beobachten um ihm, wenn nötig, diese Infos auch zukommen zu lassen! Kurz gesagt, der Angler kann sich auf sein Angeln konzentrieren, hat aber trotzdem alle nötige Information wie er im Sektor liegt und was rund um ihn geschieht. Es kann nur so funktionieren, das zeigen uns auch immer wieder die Teams die ganz vorne dabei sind, da sind oft mehr Betreuer als Angler am Wasser mit dabei.

Leider lief es für 2 unserer 5 Angler nicht so gut, und somit schlossen wir mit Platz 29 von 43 Mannschaften den Samstag ab. Nicht das was wir uns erhofft hatten. Aber Kopf hoch. Unser Ziel unter den TOP 15 Mannschaften zu landen, war noch möglich. 

Sonntag war ich mit am Start, mit B27 loste ich im oberen Teilsektor B. Meine Taktik stand fest, 3 Bahnen zu Beginn befüttern und mich nach und nach draußen zu arbeiten. Leider ging es mir nicht gut dabei, ich verlor zu viele Fische, dann läuft der Platz nicht mehr und der Rhythmus ist dahin. Nach 3 Stunden hartem Kampf, setzte ich nach Rücksprache mit meinem Bankrunner alles auf eine Karte. Mit meiner 3,90m Sphere Rute warf ich einen 70 gr. Windowfeeder an die gegenüberliegende Kanalseite. Starkes Tackle für große Fische, als nach 10 Minuten der erste Karpfen einstieg und mir mein 0,22er Vorfach an den Muscheln abriss, war die Stimmung im Keller. Weitermachen, hörte ich eine Stimme von hinten. Der nächste Wurf und der nächste Biss. Den Karpfen bekam ich dann. Da ist der Puls auf 180, aber mit der erfolgreichen Landung fällt alles ab. Ich konnte noch eine gute Brasse und einen Katzenwels in guter Größe fangen, bevor die letzten 10 Minuten der Veranstaltung eingeläutet waren. Ich verlängerte um einen Meter, beköderte 2 große Wurmstücke und hoffte auf den letzten Fisch, den ich auch kurzdarauf zum anbiss verleiten konnte und 3 Minuten vor Ende landen konnte. Das war geil.

Am Ende reichte es dann für Platz 8 im 22er Sektor, aber noch besser war, dass alle im Team eine gute Platzierung erreicht hatten. Es ergab sich, dass wir in der Wertung von Sonntag auf Platz 5 landeten, was uns am Ende einen 13. Platz in der Gesamtwertung einbrachte. Somit waren wir zufrieden, unser Ziel erreicht zu haben.

Abends fuhren wir alle geschlossen zur Siegerehrung. Das Ambiente war unglaublich und wir verbrachten den letzten Abend mit einer großartigen Stimmung in Italien, ein krönender Abschluss wie ich finde. Allein die soziale Komponente mit den internationalen Anglern ist die Reise wert.

 

Jürgen Fröschl

Team Browning Österreich